Der Sternenblog - Beitragsarchiv August 2022

29.08.2022

Eigentlich war Wolke angesagt, aber scheinbar meinten die Wettergötter es gut mit mir.
Ich konnte mit meinem C11 weiteres Licht für mein "Langzeitprojekt" LBN408 sammeln. In 4 Nächten bin ich jetzt auf fast 11 Stunden Belichtung gekommen.
Ob es sich lohnt, mehr zu sammeln will ich einfach mal herausfinden und ich werde noch ein paar Nächte zum Stack dazu addieren. ich meine, dass die Dunkelnebel langsam herauskommen:

LBN408 30082022

Aufnahmedaten:

Datum: 24.08., 25.08. und 28.08.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 1948x20s = 10,82 Stunden RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS

Natürlich darf auch Stellina nicht untätig sein, wenn die Sterne sich zeigen. Letzte Nacht war der Doppelcluster NGC869/NGC884 (h/chi Persei) im Sternbild Perseus das Ziel.
Insgesamt sind hier 69 Minuten Licht auf Stellinas Sensor gelangt:

STNGC884 869 29082022

Aufnahmedaten:

Datum: 29./30.08.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 415x10 Sekunden = 69 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

STNGC884 869 29082022ANT

Ich habe Stellina dann noch auf die Galaxie NGC4236 geschwenkt, die liegt seit langer Zeit im Ordner "unfertig" auf meinem PC.
465x10 Sekunden konnte ich zum bisher gesammelten Material dazu tun - es reicht leider immer noch nicht für eine halbwegs ansehnliche Darstellung und bleibt vorerst auf meiner Festplatte.
Gegen 1:30Uhr wurden die Wolken dann dichter und um 2Uhr musste ich abbauen.

Ich konnte mich allerdings mit diesem Kawenzmann trösten, der es auf meine Meteor-Kamera geschafft hat:

Meteor 20220829 202531

 

28.08.2022

Das Wolkenradar konnte sich mal wieder nicht entscheiden: erst sollte es die ganze Nacht klar werden, dann zogen spontan von der Nordsee Wolken auf. Ich hatte zunächst den Plan verworfen, das große Equipment einsatzbereit zu machen.

Stattdessen bin ich mit Stellina ans nahe Flüsschen gewandert und wollte mein Messier-Glück am M54 auf die Probe stellen. Ok, 6° über dem Horizont waren vermutlich doch ein wenig zu ambitionert. Ich habe Stellina dann auf die Auffahrt gestellt und am NGC6934 Kugelsternhaufen im Sternbild Delphin belichten lassen. Herausgekommen sind 719x10s = 2 Stunden brauchbare Frames:

STNGC6934 28082022

Aufnahmedaten:

Datum: 27./28.08.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 719x10 Sekunden = 2 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

Der Himmel wurde zusehends klarer und ich habe dann doch noch das große Gerödel ausgepackt. Um kurz nach Mitternacht stand der Saturn günstig in meinem Sichtfeld und ich konnte mit Firecapture 12638 frames sammeln.

Die Welt hat definitiv schon bessere Saturne gesehen - allerdings nicht von mir!

Saturn28082022

Aufnahmedaten:

Datum: 28.08.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro | Temp: -10°C | Aufnahmesoftware: Firecapture | Stacking: Autostakkert, 1% aus 12638 frames, 3x Drizzle | Bearb.: Registax und PS

Danach habe ich dann am LBN408 weiterbelichtet und bin jetzt insgesamt bei 8,8 Stunden RGB-Belichtung angekommen. Es sind im Bild marginal mehr Details zu erkennen, ich denke ich werde an diesem Objekt weiter sammeln:

LDN408 28082022

Aufnahmedaten:

Datum: 24.08., 25.08. und 28.08.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 1583,x20s = 8,8 Stunden RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS

Die Nacht war reich an Sternschnuppen, meine Meteorkamera war fleissig und hat einige schöne Objekte eingefangen:

Meteor20220828 023329

Meteor20220828 003304

Meteor20220828 005202 2

Ein Exemplar hat es auch auf meine Allsky-Kamera geschafft:

meteor28082022

 

27.08.2022

In den letzten Tagen und Wochen habe ich nach dieser Anleitung an meiner Meteor-Kamera gebastelt. Die Kamera basiert auf dem günstigen (aber hochempfindlichen) Sony IMX291 CMOS-Sensor.

Die Kamera wird - neben meiner AllSky-Kamera - hauptsächlich Meteore detektieren und die Daten an das internationale Forschungsprojekt "Global Meteor Network" senden.

meteorcam2

Mittlerweile hat die Kamera erste Bilder aufgenommen, einige "Boliden" waren auch schon dabei (Aufnahmen vom 25.08.2022):

Meteor25082022 3

Meteor25082022

Meteor25082022 2

Hier ein Zeitraffer-Video (ein Klick verlinkt zum Videobereich dieser Seite, bitte dort herunterscrollen bis zum entsprechenden Video).  Alles vor 23Uhr sind größtenteils Flugzeuge im Landeanflug auf Hamburg:

met video

26.08.2022

Die letzte Nacht war wolkentechnisch nicht Fleisch, nicht Fisch. Ich habe versucht, am LBN408 weiterzubelichten - leider haben die durchziehenden Wolkenfelder viele der frames unbrauchbar gemacht.

Immerhin konnte ich 349x20s RGB zum "Kieinen Irisnebel" dazu addieren, die Gesamt-Integrationszeit beträgt jetzt 6,45 Stunden.

LBN408 25082022

Aufnahmedaten:

Datum: 24.08. und 25.08.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 1161x20s = 6,45 Stunden RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS

Ausserdem konnte eine weitere Lücke in meiner Messier-Objekt-Sammelung gefüllt werden - gestern Nacht habe ich den M21 "erwischt" - also mehr oder weniger.
Ich habe lange überlegt, wie ich Sicht auf dieses tiefstehende Objekt bekommen kann. Schliesslich habe ich beim Nachbarn geklingelt und durfte Stellina für die Nacht direkt vor seiner Haustür parken.
Dort war der Blick auf M21 zwar da, aber Stellina zeigte schon sehr in Richtung Horizont und hat alles "mitgenommmen", was da so zu sehen war: Positionslichter von Windmühlen, Bäume,...
Es war ein Krampf - nach 43 Minuten ging nichts mehr und es sind leider final nur bescheidene 210x10s Belichtungszeit bei meinem Ausseneinsatz herausgekommen.
Eine Schönheit ist der Haufen nicht geworden, Ich klebe das Objekt - natürlich - trotzdem in mein Messier-Sammelalbum.

STM21 25082022

Aufnahmedaten:

Datum: 25.08.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 138x10 Sekunden = 35 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

 

25.08.2022

Heute habe ich mich mit dem C11 am LBN408 versucht. In der sternklaren Nacht konnte ich 812x20s = 4,5 Stunden Licht sammeln - das reicht aber noch nicht für die Darstellung der umgebenden Dunkelnebel.

Ich werde in den nächsten Nächten weiter sammeln - hier schonmal ein "preview":

LBN408 25082022 old

Aufnahmedaten:

Datum: 24./25.08.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 812x20s = 4,5 Stunden RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS

Stellina hat die gestern bereits begonnenen Belichtungsreihen am NGC6712 und später am NGC7006 fortgeführt.

Zuerst der NGC6712. Weil mein Sichtslot auf diesen Himmelsbereich sehr schmal ist, sind in zwei Nächten leider nur 235x10s=39 Minuten Gesamt-Integrationszeit dabei herausgekommen.
Zusätzlich zum Kugelsternhaufen ist auf dem Bild der Plantarische Nebel IC1295 zu sehen:

STNGC6712 25082022

Aufnahmedaten:

Datum: 23.08. und 24.08.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 235x10 Sekunden = 39 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

Danach war wieder der NGC7006 dran. Schon wieder ein Kugelsternhäufchen von weit, weit weg. Dieser kleine Fuzzie im Sternbild Delphin ist 140.000 Lichtjahre von uns entfernt.
Stellina hat ihn in zwei Nächten fotografiert und es ist eine Gesamt-Integrationszeit von 1009x10s = 2,8 Stunden herausgekommen:

STNGC7006 25082022

Aufnahmedaten:

Datum: 23.08. und 24.08.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 1009x10 Sekunden = 2,8 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

In den frühen Morgenstunden war dann wieder "Planetenzeit". Der Jupiter wieder hoch am Himmel, hier eine Aufnahme zusammen mit dem Mond Io:

Jup25082022

Aufnahmedaten:

Datum: 25.08.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro | Temp: -10°C | Aufnahmesoftware: Firecapture | Stacking: Autostakkert, 1% aus 5048 frames, 3x Drizzle | Bearb.: Registax und PS

Zusätzlich habe ich mich - wieder mit mäßigem Ergebnis - an Mars und Venus versucht. Hier ein (schlechtes) Bild der Venus während des Sonnenaufgangs:

Venus25082022

Die Nacht war insgesamt herrlich klar - hier ein Zeitraffer-Video von meiner AllSky-Kamera:

mw video

 

24.08.2022

Letzte Nacht habe ich mich an Caldwell 15 versucht - auch bekannt als NGC6826. C15 ist ein Planetarischer Nebel im Sternbild Schwan.
Ich habe leider nur 320x20s brauchbare RGB-Frames sammeln können - dann kamen die Wolken.

C15 24082022

Aufnahmedaten:

Datum: 23./24.08.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 320x20s = 1,78 Stunden RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS

Stellina hat für noch mehr "Zuwachs" in der Messier-Familie gesorgt und den offenen Sternhaufen M18 abgelichtet.
Ein weiteres Objekt, das meinen ganz kurzen Sichtslot zwischen Nachbars Bäumen und unserem Hausdach passieren musste. Ich musste schon um 21:37Uhr anfangen mit der Belichtung (da war es fast noch hell), um den Sternhaufen noch zu erwischen.
Herausgekommen sind immerhin 138x10s=23 Minuten Gesamtbelichtung:

STM18 23082022

Aufnahmedaten:

Datum: 23.08.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 138x10 Sekunden = 23 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

Als der M18 erledigt war, habe ich mit Belichtungsreihen am NGC6712 und später am NGC7006 begonnen - hier braucht es aber noch mehr Licht für ein Ergebnis.

 

21.08.2022

Gerade bin ich aus dem Urlaub wieder da und schon gab es die erste klare Nacht. Das war auch dringend nötig, denn ich hatte bereits Entzugserscheinungen!
Jedenfalls habe ich zunächst die Nacktschnecken eingesammelt, die es irgendwie in mein Astrozelt geschafft hatten und bin dann mit dem C11 zur Tat geschritten.
Das Ziel der Nacht war das Doppelgalaxien-Paar ARP273 im Sternbild Andromeda. Das hatte es mir schon lange angetan - ich finde, das Objekt sieht aus, als hätte ein Barista ein Muster auf den Latte Macchiato gezaubert.

ARP273 21082022

Aufnahmedaten:

Datum: 20./21.08.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 812x20s = 4,51 Stunden RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS

Die größere Galaxie der Doppelgalaxie trägt die Bezeichnung UGC 1810, die kleine heisst UGC1813:

ARP273 21082022ANT1

 

Stellina habe ich auf die Mission "Messier-Objekte für meinen Katalog einfangen" geschickt.
Zuerst war der M22 dran. Den habe ich gerade noch erwischt zwischen Sonnenuntergang und Hausdach.
Er hat nur 57x10s = 9,5 Minuten Licht abbekommen. Und trotzdem erkennt man, dass es ein Kugelsternhaufen sein soll:

STM22 20052022

Aufnahmedaten:

Datum: 20.08.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 57x10 Sekunden = 9,5 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

Danach war der M75 dran, ein wirklich kleiner Fuzzie!
Der Kugelsternhaufen M75 iegt von der Erde aus gesehen auf der anderen Seite unserer Milchstraße und zählt mit einer Entfernung von 67.500 Lichtjahren zu den entferntesten galaktischen Kugelsternhaufen und den entferntesten des Messier-Katalogs. (Quelle: Wikipedia) .
Hier hat es immerhin für 115x10s=19 Minuten Licht gereicht:

STM75 21082022

Aufnahmedaten:
Datum: 20.08.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 115x10 Sekunden = 19 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

Als sich auch der M75 hinter das Haus verzogen hatte, habe ich auf den offenen Sternhaufen NGC6633 angesetzt.
Herausgekommen sind 222x10s=37 Minuten Gesamt-Integrationszeit:

STNGC6633 21082022

Aufnahmedaten:

Datum: 21.08.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 222x10 Sekunden = 37 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS

Am frühen Morgen habe ich dann meine Kalibrierungs-Frames für die C11-Aufnahme erstellt. Da stand der Jupiter hell und klar am Himmel.Die Gelegenheit habe ich spontan genutzt. Zuerst mit Stellina.

Nun ist erstens die Stellina nicht so das Planeten-Teleskop und zweitens werden Planetenaufnahmen grundsätzlich als jpg-Einzelbilder gespeichert.
Weil aber die Monde so schön dargestellt sind, habe ich mir das Husarenstück erlaubt und habe die jpgs gestackt (10% von 558 Einzelbildern).

Die Monde auf dem Bild sind (v.l.n.r.) Ganymed, Io, Europa und Calisto:

STJupiter21082022sm

Dann habe ich schnell nochmal das C11 auf den Gasriesen draufgehalten:

JUP21082022

Aufnahmedaten:

Datum: 21.08.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro | Temp: -10°C | Aufnahmesoftware: Firecapture | Stacking: Autostakkert, 10% aus 4910 frames, 3x Drizzle | Bearb.: Registax und PS

An Mars und an Venus habe ich mich dann auch noch versucht. Das war aber nix, das Livebild im Firecapture war ein einziges Gewobbel. Bei Venus habe ich (sinnloserweise) ein Venus-Filter benutzt.
Nur der Vollständigkeit halber mein klägliches Stackergebnis (ist das Kunst oder kann das weg?):

Ven Mars21082022

 

Habe ich noch etwas vergessen? Achso - ja - der Mond. Der war auch noch da. Und immerhin noch 33% sichbar:

STMond21082022

 

 

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